Nach wie vor zählt Mykene (Peloponnes) zu den am meisten besuchten archäologischen Stätten Griechenlands. Und trotz der Besucherströme, die sich Tag für Tag durch das berühmte Löwentor wälzen und sich dankbar im Schatten an der Kyklopenmauer anlehnen, während sie sich von den Fremdenführern das Wissenswerte erzählen lassen, hat Mykene nichts von seiner magischen Anziehungskraft verloren.
Vielleicht liegt es daran, dass hier die Gestalten aus Homers Ilias und Odyssee ebenso lebendig zu werden scheinen wie die Gestalt von Heinrich Schliemann, dessen unerschütterlicher Glaube an den Wahrheitsgehalt in Homers Erzählungen überhaupt erst dazu führte, dass das antike Mykene mit seinen Schätzen und Bauwerken wiederentdeckt wurde.
Bereits um 3500 v. Chr. war der Ort besiedelt. Doch die eigentliche mykenische Zeit, die erste Hochkultur auf dem europäischen Festland, umfasst die Zeit von etwa 1600 v. Chr. - 1050 v. Chr. Aus dieser Zeit stammen die hier gefundene Goldmaske des Agamemnon und der goldene Nestorbecher. Die imposante kyklopische Ringmauer wurde um 1350 v. Chr. errichtet, das Löwentor am Hauptzugang datiert man etwa 100 Jahre später.
Vom eigentlichen Palast auf dem höchsten Punkt der mykenischen Oberstadt ist kaum etwas erhalten, eine beeindruckende Zisterne ist am Ende der Anlage zu besichtigen. Unterhalb der ummauerten Anlage wurden neun Kuppelgräber gefunden. Am besten erhalten und am eindrucksvollsten ist das prachtvolle sogenannte „Schatzhaus des Atreus“ mit seinem langen Dromos. Sehenswert ist auch das neue Archäologische Museum direkt an der archäologischen Stätte, in dem über 2500 Fundstücke der Ausgrabungen ausgestellt sind.