Die knapp 12 Quadratkilometer große Insel Kastelorizo ist die östlichste bewohnte Insel Griechenlands. Von der nächsten bewohnten griechischen Insel Rhodos liegt sie 120 Kilometer entfernt, aber nur drei Kilometer von der türkischen Küste. Diese spezielle Situation stellt die 492 Einwohner vor besondere Herausforderungen, denn die Versorgung mit frischen Lebensmitteln aus der nahen Türkei ist wesentlich einfacher als vom fernen Rhodos, was der griechische Staat aber nicht so gerne sieht. Er investiert viel Geld, um Kastelorizo als griechisches Hoheitsgebiet zu manifestieren. So gibt es einen Flughafen mit mehreren Verbindungen pro Woche nach Rhodos sowie Fährverbindungen.
Kastelorizo war bereits in der Antike besiedelt. An der Küste liegt ein lykisches Grab, und in Paleokastro stehen die Ruinen einer antiken Stadt. Die trockene und steinige Insel hat kaum Landwirtschaft, und so verließen nach der kleinasiatischen Katastrophe und dem damit einhergehenden Verlust der Ländereien auf dem türkischen Festland viele Bewohner die Insel, die einmal über 14.000 Bewohner hatte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Insel von den Deutschen bombardiert, die Hälfte der Häuser wurde zerstört. Eine weitere Abwanderungswelle setzte ein, vor allem nach Australien. Heute lebt man vor allem von ruheliebenden Individualtouristen. Diese schätzen die hübschen Häuser mit ihren bunten Fassaden, von denen viele renoviert werden. Die Bademöglichkeiten an der felsigen Küste sind aber begrenzt.
Katharina Roller
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