In dem hübschen, amphitheaterförmig um den kleinen Hafen gebauten Städtchen Pilos (Pylos) im Südwesten der Peloponnes befindet sich auf einer Anhöhe über dem Meer die am besten erhaltene und restaurierte Festung Griechenlands. Neokastro, die „neue Burg“ (im Gegensatz zur 1278 errichteten alten Frankenburg Paleokastro auf dem Kap Koryphasion) wurde 1573 von den Osmanen errichtet, um die Südwestflanke der Peloponnes zu schützen. Die Festungsanlage umfasst eine Fläche von 75.000 qm mit einer sechseckigen Burg, die an der höchsten Stelle durch Bastionen verstärkt wurde. Der ganze Hügel ist bis zum Steilabfall an der Küste mit bis zu drei Meter dicken Kalksteinmauern umschlossen.
An der vom Meer her zugänglichen Südwestseite wurden die Mauern besonders verstärkt. Als zusätzlicher Schutz wurden an diesem strategisch wichtigen Platz an der Küste noch zwei rechteckige Bastionen mit Geschützständen und Rampen erbaut. Im Inneren sind die Mauern durch Arkaden unterbrochen, darüber verläuft ringsum der Wehrgang. Mitten im heute unbebauten, parkartig angelegten Festungsgelände befand sich eine von den Franken in gotischem Stil errichtete Kirche, die von den Osmanen in eine Moschee umgebaut wurde, deren Minarett noch in beträchtlicher Höhe erhalten ist. Die Moschee wurde dann 1686 von den Venezianern wiederum in eine Kirche umgewandelt. Noch aus der Zeit der Osmanenherrschaft stammen ein kleines Bollwerk an der Westseite der Festung, verfallene Häuser und unterirdische Wasserreservoirs.