Das Stadion von Messene ist eines der am besten erhaltenen und sorgfältig restaurierten Stadien Griechenlands. Es lässt die Größe und Monumentalität eines Stadions erahnen. Pausanias beschrieb in der 2. Hälfte d. 2. Jh. n. Chr. voller Lob und Begeisterung die architektonische Gestalt des Stadions zur Zeit des Hellenismus, insbesondere über Skulpturen und architektonisches Dekor.
Der südliche Abschnitt des Stadions ist offen und mit einfachem Erdboden gestaltet, während der westliche, nördliche und östliche Abschnitt von dorischen Säulenhallen umgeben ist und aus Kalkstein errichtet wurde. Dort befanden sich 19 Reihen steinerner Sitze (18 davon wurden wiederhergestellt), die über 8000 Zuschauern Platz boten. Die Länge des Stadions betrug 196 m, die Breite 36,60 m. In der römischen Epoche entstand im südlichen Teil eine gekrümmte Wand (Ende 3. bis Anfang 4. Jh. n. Chr.). So bekam das Stadion eine ellipsoide Form und diente fortan als Arena für Tierhetzen und Gladiatorenkämpfe. Eine hohe Palisade, verbunden mit Metall, trennte die untere von der oberen Zone, um die Zuschauer vor den Waffen der Gladiatoren und den wilden Tieren zu schützen.
Die älteren Wettkämpfe waren wahrscheinlich „nackte Wettkämpfe“ („γυμνικοί αγώνες“) von Kindern und Jugendlichen (παίδων καί εφήβων) zu Ehren des Asklepios und des Zeus Ithomata, benannt nach dem benachbarten Berg Ithome. Möglicherweise war das Stadion auch dem Gott Hermes geweiht, da bei Ausgrabungen 2 Hermesstatuen gefunden wurden.
In der römischen Epoche fanden die Spiele jedenfalls zu Ehren des Augustus und Roms statt.