Die Sammlung ist seit 1996 in der Himmelfahrts-Kirche in Livadi untergebracht, einer kleinen tonnengewölbten Basilika aus dem späten 17. oder frühen 18. Jh.
Die Sammlung umfasst abgelöste Wandmalereien, Abschnitte von Fußbodenmosaiken, Ikonen, einige Silberarbeiten und Keramiken, die Beispiele der künstlerischen Produktion auf der Insel zwischen dem 6. und dem 18. Jh. darstellen.
Die Ausstellungsstücke sind so ausgewählt, dass die Einflüsse erkennbar sind, die auf die auf Kythira arbeitenden Künstler eingewirkt haben, nämlich vor allem von der Peleponnes, und dies besonders während der Zeit der Paläologen (13.-15. Jh.), von Kreta während der nachbyzantinischen Zeit ( 16.-18. Jh.), aber auch aus dem Westen aufgrund der langen Zeit der Herrschaft der Venezianer (1636-1797).
Die erläuternden Tafeln zu den Wandmalereien, die Pläne der Kirchen, in die die Herkunftsstellen der Fresken eingetragen sind, die Karte mit den wichtigsten Monumenten und die Informationstafel zur Geschichte und zur Kunst der Insel erleichtern dem Besucher in vorbildlicher Weise den Zugang.
Unter den acht Wandmalereien aus dem 13. Jh. aus der Kirche des Agios Ioannis ston Potamo befinden sich die ganzfigurigen Darstellungen der Heiligen Kyrikos, Georgios und Notarios.
Aus der Kirche des Agios Andreas in Livadi stammt die Darstellung des heiligen Andreas aus dem 13. Jh. mit der eine Deesis-Darstellung übermalt worden ist, die offenbar in die Zeit der Errichtung der Kirche (10. Jh.) zu datieren ist.
Links neben diesem Fresko und darunter sind Ikonen und ein geschnitztes Kreuz vom Aufsatz einer Ikonostase ausgestellt.
Die Christus-Ikone ist von dem berühmten kretischen Maler Emmanouil Lambardos signiert und von den Flüchtlingen nach Kythira gebracht worden, die Kreta nach der Eroberung der Insel durch die Türken verlassen hatten. Viele dieser Flüchtlinge, unter denen sich auch die besten Maler befanden, haben auf der Reise zu den Ionischen Inseln auf Kythira Station gemacht.
Rechts neben dieser Ikone sieht man eine kleinere mit dem Kopf Johannes d. T., ein Werk eines begabten unbekannten Malers, und links die großformatige Ikone der Panagia Glykophiloussa aus der Mitte des 17. Jhs.
Andere Ikonen zeigen die Panagia Skopiotissa, den Propheten Elias und Christus Ambelos, die aus der 2. Hälfte des 17. Jhs. stammt.
Die Fresken mit Darstellungen der Taufe Christi, der Verklärung, der Geburt Christi und dem Abstieg in die Unterwelt stammen aus der Kirche des Agios Myron ston Kambo und sind im späten 13. Jh. ausgeführt worden.
Die Büste des Agios Nikolaos gehört zu den vier Wandmalereien, die aus der ihm geweihten byzantinischen Kirche in Molingates in der Gegend Mykopotamos ins Museum gebracht worden sind.
Aus Kirchen in Paleochora, das von der spätbyzantinischen Zeit bis zu seiner Zerstörung durch den Piraten Chaireddin Barbarossa im Jahre 1537 Inselhauptstadt gewesen ist, stammen die Fresken mit Christus und der Muttergottes (Kirche des Erzengels Michael) und der Agia Ekaterini (Kirche des Agios Antonios).
Das mit Pflanzenornamenten geschmückte Fußbodenmosaik stammt aus der Kirche Johannes d. T. aus dem 6. Jh.
Zusammen mit den genannten Exponaten sind noch Beispiele von Keramik, glasierte arabische Becher, Kirchengerät, Leuchter und ein Ring ausgestellt.
Sammlung Byzantinischer und Nachbyzantinischer Kunst
Himmelfahrts-Kirche in Livadi, Kythira
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GR.OK.F.B.
M. Str.