Das Archäologische Museum von Dion ist 1983 neben der Ausgrabungsstätte eröffnet worden.
Die Besichtigung beginnt im Hof des Museums. Rechts stehen einige Marmoraltäre, die im 2. und 3. Jh. n. Chr. auf den makedonischen Gräbern aufgestellt worden sind. Sie tragen Inschriften und waren zumeist von Kiefernzapfen aus Marmor bekrönt.
Gegenüber sieht man einen Grabhügel aus der frühen Eisenzeit (um 1000-700 v. Chr.), der von den Ausläufern des Olymps hierhergebracht worden ist. Die Gräber dieser Zeit wurden mit Schieferplatten angelegt und mit einem kleinen Grabhügel überdeckt, auf dessen Kuppe eine Steinplatte aufgestellt wurde. Die mit ausgestellter Schnitte erläutern die Konstruktion und die Verteilung der Gräber innerhalb des Hügels.
In der Säulenhalle sieht man die marmornen Türflügel des makedonischen Grabes I von Dion, das einem hohen makedonischen Würdenträger gehört hat und im 4. Jh. v. Chr. angelegt worden ist.
Im großen Saal des Erdgeschosses ist der größte Teil der Sammlung untergebracht.
Die erste Abteilung enthält Funde aus den großen Thermen aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr. Die sechs Statuen stellen die Kinder des Asklepios dar, deren Namen auf den Basen genannt werden: Machaon, Hygieia, Aigle, Panakeia, Akeso und Podaleirios.
Das Hermenporträt des Herennianus gilt als eines der besten antiken griechischen Bildnisse; es stammt aus dem frühen 3. Jh. n. Chr. und trägt eine Inschrift in homerischer Diktion.
Die in der zweiten Abteilung ausgestellten Funde stammen aus dem Isis-Heiligtum. Die kopflose, auf einer hohen Basis aufgestellte Statue ist das Kultbild der Isis-Tyche, das um 200 n. Chr. gearbeitet worden ist. Der Isis-Kult ist in Dion bereits seit dem 2. Jh. v. Chr. bezeugt; aus dieser Zeit stammt das Weihrelief, in dessen Inschrift Isis und Anubis genannt werden.
Daneben sieht man zwei Marmorstiere, zwei Kinderstatuetten, die den kleinen Harpokrates darstellen, und Votivtafeln mit „Fußabdrücken“ von Gläubigen.
In der nächsten Abteilung sind Funde aus dem Demeter-Heiligtum zu sehen. Die beiden Marmorköpfe stammen von Statuen der Demeter und der Aphrodite und sind in hellenistischer Zeit gearbeitet worden.
Die benachbarte Vitrine enthält Kleinfunde, wie Statuetten und Lämpchen, von denen einige aus dem 5. Jh. v. Chr. stammen, sowie Schmuck aus Gold und Bronze und ein Glasgefäß. Die Statue einer Lyra spielenden Muse stammt aus hellenistischer Zeit.
Rechts sieht man Funde aus dem Heiligtum des Asklepios, darunter einen Kopf des Telesphoros, des Heildämons, der als Knabe mit Kapuzenmantel dargestellt wird, und eine Statue der Göttin Hygieia, um die sich eine Schlange windet, eine Kopie nach einem Vorbild aus hellenistischer Zeit. Gegenüber ist die hellenistische Statue eines Hermaphroditen aufgestellt, die im Heiligtum des Dionysos gefunden worden ist.
Die im Anschluss ausgestellten Inschriften stammen aus dem Heiligtum des Olympischen Zeus, in dem die königlichen Dekrete und die Statuen der makedonischen Könige aufgestellt wurden.
Die nächsten beiden Vitrinen enthalten Funde aus den Nekropolen von Dion, darunter die Beigaben aus dem makedonischen Grab IV, das u. a. einen Goldring mit einer Eros-Darstellung und sehr qualitätvolle Elfenbeinstatuetten enthielt. Im Obergeschoss des Museums ist ein einmaliges Fundstück ausgestellt: die Wasserorgel von Dion. Wie wir aus den Schriftquellen wissen, ist dieses Musikinstrument im 3. Jh. v. Chr. in Alexandria erfunden worden. Es besteht aus Bronzepfeifen, in die Luft gepresst wurde, wodurch die Töne entstanden. Die Wasserorgel ist der Vorläufer der westlichen Kirchenorgel.
Im Anschluss sieht man Bronzestatuen aus dem Palast von Dion und Funde aus der übrigen Landschaft von Pieria. Die Objekte in den Vitrinen stammen aus Pydna, darunter ein Goldkranz, Schmuckgegenstände und Schleuderbeile.
Am Ende des Saales sind zwei bedeutende Fundgruppen ausgestellt: die Beigaben aus den Grabhügeln der Eisenzeit, darunter mit geometrischen Ornamenten bemalte Tongefäße, Schmuck und Eisendolche sowie Funde aus dem Zeus-Heiligtum vom Olympgipfel Agios Antonios, nämlich Marmorstelen, Skulpturen, Keramik und Münzen, die bezeugen, dass auf diesem zweithöchsten Gipfel des Olymp bereits seit hellenistischer Zeit ein großes Heiligtum des Zeus bestanden hat.
Im Untergeschoss des Museums ist eine in acht Einheiten gegliederte Ausstellung aufgebaut, die das tägliche Leben der Einwohner von Dion zum Inhalt hat. Die einzelnen Einheiten betreffen den Kult, den Verkehr, die Wasserversorgung, den Gebrauch des Feuers, die Marmorbearbeitung, die Schrift und die Herstellung von Mosaiken.
Archäologisches Museum
60100 Dion
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M. Str.