Zwischen Karpathos und Kreta liegt die 66,4 km² große Insel Kasos. Die südlichste Insel der Dodekanes ist karg, felsig und extrem wasserarm, heute wohnen dort nur noch 1.084 Einwohner. In früheren Zeiten waren es wesentlich mehr: 1821 gab es 12.000 Bewohner, die vor allem vom Schiffsbau lebten. Da sich Kasos als eine der ersten Inseln gegen die türkische Besatzung auflehnte, ließ der ägyptische Pascha Mehmet Ali 1824 die Insel erobern, die Einwohner wurden ermordet oder versklavt.
Es gibt wenige Sehenswürdigkeiten und Strände, so dass auch der Tourismus bisher nur wenig Fuß fassen konnte. Im Sommer kommen vor allem Auslandsgriechen aus Australien und Ägypten.
Hübsch ist der Haupt- und Hafenort Fry mit seinem malerischen Bouka-Hafen und der Kirche Agios Spiridonas. Dort und in Agia Marina, dem früheren Hauptort abseits der Küste, leben die meisten Kassioten. In der Nähe liegt die Höhle „Ellinokamara“, die von den Dorern mit Zyklopensteinen zugemauert wurde.
Teilweise verfallen sind die herrschaftlichen Kapitänshäuser in Emborios, einige konnten mit Unterstützung des Staates und der EU renoviert werden. In Panagia stehen 7 aneinander gebaute schneeweiße Kapellen, „Neráides“ genannt. Hoch über der Südküste liegt das Kloster Agios Mamas.
Der höchste Inselberg ist der 601 Meter hohe Prionas im Inselosten.
Eine Fährlinie verbindet Kasos mit den Inseln Kreta und Karpathos. Es gibt auch einen kleinen Flughafen. Der Flug zum nahen Karpathos ist einer der kürzesten Linienflüge in Europa.
Katharina Roller
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