Alexandroupolis, die Hauptstadt der Präfektur Evros ist eine moderne Stadt. Die Präfekturen Evros, Komotini und Xanthi bilden die Peripherie Thrakien. Heute leben in der Hafenstadt etwa 40.000 Menschen. Die Stadt entstand erst 1871, als der kleine Ort Dedeagatsch eine Bahnverbindung nach Edirne erhielt. Am 8. Juli 1920 besuchte der König Alexandros von Hellas die kleine Stadt und um ihn zu ehren wurde der Ort in Alexandroupolis umbenannt. Die Stadt ist auf dem gleichen Ort gebaut, wo sich früher die antiken Städte Sali und Drys befanden und war bekannt als die Heimat der Kikonen.
Das Wahrzeichen der Stadt ist ein Leuchtturm. Mit einer Höhe von 27 m ist er einer der höchsten in Hellas und sein Licht ist 23 Meilen weit sichtbar. Er wurde erbaut von einer französischeb Firma und ist seit dem 1. Juni 1880 im Betrieb. Seine Baublöcke kommen aus den benachbarten Bergen, in seinen Sockel wurden mehrere Tonnen flüssiges Blei gegossen. Seit 1973 wird der Leuchtturm mit Strom betrieben, doch wenn es mit der Stromversorgung Probleme gibt, kann er auch mit Acetylen betrieben werden.
Die Hauptstraße verläuft parallel zum Meer und hat mehrere neoklassizistische Häuser vorzuweisen. Zeugen dieser Architektur sind die Post, das Gerichtsgebäude und die Zafirios Pädagogische Akademie, die älteste Institution Thrakiens.
Andere wichtige Gebäude sind das alte Rathaus, welches heute das Zentrum für Kultur und Kunst beherbergt, die Pinakothek, die mehrere Gemälde vorzuweisen hat von Malern aus Thrakien, das Folkloremuseum, das Naturkundemuseum, das alte Krankenhaus und die Mitropolis mit ihrem kirchlichen Museum.
Das Archäologische Museum, das auch im alten Rathaus untergebracht ist, zeigt Funde aus Gold, Silber und Stein, die aus ganz Thrakien stammen. Doch sehr eindrucksvoll ist die Münzsammlung des Museums mit griechischen Inschriften der römischen und byzantinischen Kaiser und ganz besonders die große Münze des Kaisers Justian, das „Tessarakontanoumio“.
Treffpunkt in Alexandroupolis ist die Hafenstraße, wo die abendliche Volta stattfindet. In der Abendstunde wird die Straße für den motorisierten Verkehr gesperrt und sie füllt sich mit Menschen, die ihren abendlichen Spaziergang machen. Die Straße, die neben dem Meer verläuft, mit ihrem grünen Park, ist ein Paradies für Kleine und Große. Hier treffen sich die Freunde und die Familien miteinander, und die Tavernen, Ouzerien, Kaffees, Pizzerias, Eisdielen füllen sich mit fröhlichen Gesellschaften und Kinderlachen.
Nachdem die Römer Hellas besetzten, haben sie die Via Egnatia „Egnatia Odos“ gebaut, die Rom und Konstantinopel verbinden sollte. Die neue „Egnatia Odos“, die oft parallel zu der antiken Straße verläuft, ist eine zweispurige Autobahn, die Xanthi und Komotini mit Alexandroupolis verbindet und gilt auch als die wichtigste Verkehrsverbindung zu Thessaloniki und der Türkei. Heute kann man die Stadt Alexandroupolis und die benachbarte Region sehr leicht erreichen mit dem Flugzeug von Athen, mit dem Zug von Thessaloniki, Xanthi und Istanbul, mit dem Schiff von Samothraki, Limnos, Lesbos und mit dem Bus von Athen (880 km), Thessaloniki (339 km), Kavala, Xanthi und Komotini (67 km).