Nur wenige hundert Meter vom venezianischen Hafen in Heraklion entfernt befindet sich in einem neoklassizistischen Gebäude in der Straße Sophoklí Venizélou 27 das „Ιστορικό Μουσείο Κρήτης“ (IMK). Es wurde 1953 gegründet und dokumentiert die kretische Geschichte von der frühchristlichen Zeit bis ins 20. Jahrhundert. Träger des Museums ist die Εταιρία Κρητικών Ιστορικών Μελετών (ΕΚΙΜ), die Gesellschaft für Kretische Historische Studien.
Betritt man das Museum, so ist im Eingangsbereich gleich auf der linken Seite der IMK-Shop untergebracht. Hier findet man Ausstellungskataloge, die Bücher der von der EKIM herausgegebenen Schriftenreihe Μαρτυρίες (Zeugnisse) sowie Keramikschmuck, Tongefäße, Seidentücher, Andenken und Karten.
Im Erdgeschoß ist eine Einführung in die Geschichte des Christentums auf Kreta zu sehen, Säle mit Keramiken und Skulpturen, die früh- und spätbyzantinische Sammlung und die venezianische Sammlung des Museums. Im ersten Stock ist die Münzsammlung, eine byzantinische Kapelle und die historische Sammlung (Einführung, ottomanische Periode, 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts) untergebracht. Hier gibt es auch einen Raum zu Domínikos Theotokópoulos (1541-1614), der unter dem Namen „El Greco“ als Maler Weltruhm erlangte. In diesem Stockwerk befindet sich auch das Museumscafé, wo man nicht nur drinnen, sondern auch draußen sitzen kann: nach Norden mit Blick zum Meer, während man auf der Südterrasse unter hohen Bäumen seinen Kaffee im Schatten trinken kann.
Besonders beeindruckend fand ich im zweiten Stockwerk die Sammlung zum Zweiten Weltkrieg: hier werden Dokumente zur „Schlacht um Kreta“, zur Besatzung und zur Widerstandsbewegung ausgestellt. Drei Räume auf diesem Stockwerk sind dem berühmten kretischen Schriftsteller Níkos Kazantzákis gewidmet, der Besucher kann z.B. das Arbeitszimmer von Kazantzákis in Antibes (Frankreich) und verschiedene Ausgaben seiner Werke besichtigen. Sehenswert ist auch die Ethnographische Sammlung: hier wird das „kretische Haus“ gezeigt, ein aufhängbares Kinderbettchen, ein Webstuhl, Musikinstrumente, landwirtschaftliche Werkzeuge und vieles mehr.
Das Museum ist seit November 2018 auch sonntags geöffnet; an diesem Tag gibt es auch Führungen, Bildungsprogramme und Filmvorführungen.
Die Winteröffnungszeiten sind wie folgt:
Montag – Samstag: 9.00 – 15.30 Uhr
Sonntag: 10.00 – 15.00 Uhr
Der Eintrittspreis beträgt 5 Euro.