Paxos ist die zweitkleinste Ionische Insel mit 19 qkm und liegt 7 Meilen südlich von Korfu entfernt, gegenüber von Parga, ganz im Westen von Griechenland. Der mythologischen Überlieferung nach kam die Insel zu Stande, als der wilde Meeresgott Poseidon seinen Dreizack gegen Korfu schleuderte, den südlichen Teil der Insel abtrennte und dadurch die neue Insel Paxos bildete. Der Meeresgott schuf ein geschütztes Liebesnest für sich und die schöne Meernixe „Amphitrite“ in der Meereshöhle des Poseidon. Die Bewohner von Paxos fanden den Dreizack und machten ihn zum Wahrzeichen der Insel. Homer erwähnte als erster die Insel. Der Name kommt vermutlich aus dem Phönizischen Wort „Paks“ was „Trapez“ bedeutete. Vom Meer aus gesehen sieht die Insel auch trapezförmig aus.
Paxos galt lange als Geheimtipp, inzwischen gibt es mehr Besucher als auf der größeren Insel Ithaka, weil die Insel besser erreichbar ist. Von Korfu fährt täglich eine Fähre über Igoumenitsa nach Paxos. Wesentlich romantischer ist das übersetzen mit einem kleinen Ausflugsboot von Kavos auf Korfu. Es dauert das 1 Stunde, ebenso wie von Parga an der Westküste des griechischen Festlandes. Man hat das Gefühl, ein Piratennest anzusteuern, wenn das Boot den Kanal zwischen dem vorgelagerten Inselchen Panagia mit ihrer Festung erreicht. Ganz versteckt liegt der Hauptort der Insel, Gaios, von Olivenbäumen umgeben. Auch von Italien legen Fähren im neuen Teil des Hafens an. Trotzdem ist Paxos kein Ziel für Massen. Es gibt keinen Flugplatz auf der Insel. Gaios ist sehr malerisch, einige Tavernen und Cafes erwarten die Gäste an der Hafenmole, der Flaniermeile von Paxos. Aber schon dahinter in den Parallelstraßen geht es ruhiger zu. Gemächlich ist es in den Küstenorten Lakka im Norden und Longos im Osten der Insel. Sehr positiv ist, dass Paxos nicht durch Betonbauten entstellt wurde, sondern alte Steinhäuser liebevoll restauriert wurden.
Die Insel zeigt sich an der Westküste schroff und felsig. Es entstanden bizarre, natürliche Felsformationen, Grotten, Arkaden, Höhlen die so groß sind, dass heute Ausflugsboote hineinfahren. Zauberhaft schön sind die Höhlen in Mongonissi, dabei handelt es sich der Überlieferung nach um die Grotten der Meernixen, der Nereiden. Der senkrecht aus dem Meer heraus ragende Monolith „Ortholithos“, die aufeinander folgenden Höhlen in Achai, die natürliche Felsbrücke „Trypitos“ und die imposanten Felsen „Erimitis“ bieten den Besuchern ursprüngliche Natur zum Bewundern und Staunen. Der Osten der Insel ist flach und reich an sehr schönen Badebuchten. Es gibt vorwiegend Kieselstrände, die klein aber sehr einladend zum baden sind mit kristallklarem Wasser. Am schönsten sind die Badestrände von Janas, Balos, Soulanena, Agia Marmarina, und Kloni. Rund eine Viertelmillion Olivenbäume wachsen seit Jahrhunderten auf der Insel. Man sagt, das auf Paxos produzierte Olivenöl sei das beste im ganzen Mittelmeerraum. Die 3000 Einwohner der Insel sind sehr herzlich und gastfreundlich. Sie leben überwiegend vom Olivenöl, Fischfang und Tourismus.
Gaios, malerisches Hafenstädtchen
Wenn das Fährschiff die Küste mit den vorgelagerten Inselchen Kaltsionisi und Mongonisi passiert hat, tut sich der Hafen des Hauptortes der Insel auf. Ein malerischer Anblick erwartet den Besucher. An der Hafenmole flicken Fischer ihre Netze. Unzählige Segelboote, Jachten und Ausflugsboote liegen vor Anker. Einige schöne Tavernen und Cafes erwarten die Gäste. In den dahinter liegenden Parallelstraßen gibt es Souvenir-, Foto-, Obst- und Gemüseläden. Auf der vorgelagerten Insel Agios Nikolaos findet man die Reste einer byzantinischen Festung sowie Kirche, die zu Ehren des heiligen Nikolaos, dem Schutzpatron der Seefahrer errichtet wurde. An der Hafenpromenade liegt ein Heimatmuseum in dem Näheres zur traditionellen Lebensweise auf Paxos zu erfahren ist.
Longos, schöne Badebuchten
Eine Straße schlängelt sich durch mehrere Weiler von Gaios nach Longos an der Ostküste der Insel. Bei Fountana steht ein riesiger, alter Olivenbaum. Der kleine Hafenort Longos hat 150 Einwohner. Die Ruine einer alten Olivenöl- und Seifenfabrik sowie der gemauerte Schornstein überragen den Ort. Am Hafen dümpeln Boote, einige Tavernen und Cafes bieten sich für eine Pause an. Beim Ort selbst kann man am Kieselstrand Levrechio ins Wasser gehen. An der Fabrikruine vorbei, Richtung Norden, kommt man zu den zwei sehr schönen Buchten von Glifada. Auf einem Fußpfad erreicht man in 15 Minuten, oder per Boot die hübsche Bucht Marmari mit vorgelagerter Felseninsel, Zypressen und Schatten gebenden Olivenbäumen.
Lakka, Ficherhafen mit Flair
Auf der Weiterfahrt in den Inselnorden steht am Wegesrand ein hübscher Esel. Er ist als Lastenträger und Fortbewegungsmittel oft noch unentbehrlich. Lakka ist der zweite Hafen der Insel, an der Nordküste und liegt ausgesprochen schön in einer tief eingeschnittenen Bucht, die eingerahmt wird von bizarren Sandsteinformationen. Die 250 sympathischen Einwohner leben in hübschen kleineren Häusern. Die schmalen Gassen im Dorfzentrum sind zur Fußgängerzone erklärt worden. In Lakka wird Wassersport angeboten, es gibt eine Tauchschule und ein kleines Aquarium wo man die einheimischen Meeresbewohner, wie Muränen, Hummer, Oktopusse, Brassen bewundern kann. Oberhalb der Bucht liegt der zum Schnorcheln geeignete Arkoudaki- Strand.
Antipaxos
Antipaxos ist die südlich gelegene Nachbarinsel von Paxos. Sie ist die kleinste der Ionischen Inseln mit nur 3 qkm. Mit dem Wassertaxi oder Ausflugsboot erreicht man von Gaios die wunderschönen Strände von Antipaxos. Die meisten Touristen kommen wegen der guten Bademöglichkeiten. Besonders schön zum Baden ist die Voudouni Bucht auf der Ostseite der Insel. Vom winzigen Hafen Agrapidia führt eine Straße ins einzige Dorf , nach Vigia. Die rund 100 Einwohner der Insel sind überwiegend Weinbauern, denn Antipaxos ist ein riesiger Weingarten. Mehrere Rebsorten versprechen einen ausgezeichneten Wein, den man unbedingt in einer der drei Tavernen der Insel probieren sollte. Wer auf Antipaxos übernachten möchte, sollte unbedingt vorher eine Unterkunft suchen. In der Saison stehen einige Fremdenzimmer zur Verfügung. Man muss aber auch wissen, dass es am Abend keinerlei Unterhaltung gibt.
Eine Umrundung der Inseln mit einem Boot, besonders mit einem Fischer- Kaiki ist ein einmaliges Erlebnis. Der Meeresgrund von Paxos und Antipaxos ist einer der schönsten in ganz Griechenland und wird jeden Tauch- und Fischereiliebhaber erfreuen mit seiner farben- und formenreichen Unterwasserwelt. Aber auch die Möglichkeit zum Besuch von wunderschönen Badebuchten, sowie die zauberhaften Felsformationen faszinieren. Hier herrscht noch ursprüngliche Natur.