Auf einem steilen Felsen ruhend, in 80 Metern Höhe, schiebt das Kloster Dionysiou seine Balkone über das Meer. Imposant und gewagt. Es ist der Geburt Johannes des Täufers geweiht (24 Juni). In der Hierarchie der Klöster belegt es den 5. Platz. Erbaut wurde es um 1360 vom seligen Dionysios. Anfangs mit bescheidenen Eigenmitteln, dann aber mit kaiserlicher Unterstützung. Im Jahre 1535 brannte es fast vollständig ab. Aber schon bald darauf wurde es neu errichtet. Auch das Katholikon wurde neu errichtet und von dem Maler Tzortzis im Stile der Kretischen Schule ausgemalt. Außer dem Katholikon gibt es noch viele kleine Kapellen innerhalb und außerhalb der Klostermauern. Eine dieser Kapellen ist der Gottesmutter Akathistos (der Hymne Akathistos) geweiht. Ihren Namen hat sie von der wundertätigen Ikone, die hier aufbewahrt wird. Der Legende nach soll sie eine der 70 Ikonen sein, die von dem Evangelisten Lukas gemalt wurden. Der Patriarch von Konstantinopel, Sergius, nutzte sie, um das Volk während der Belagerung durch die Awaren (626) zum Durchhalten zu überreden - mit Erfolg. Aus Dankbarkeit komponierte er einen Lobgesang, der stehend gesungen wird (akathistos=stehend). Das Refektorium des Klosters hat einen T-förmigen Grundriss. Es wurde von den Mönchen Daniel und Merkourios ausgemalt. Der Südflügel zeigt besonders farbenprächtige Fresken mit bekannten Motiven und einer Reihe lebensgroßer Asketen, von denen jeder ein Pergament mit einem Spruch für die Seele in der Hand hält. Heute leben im Dionysiou 60 Mönche.
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