Der Mittelmeerraum war in der Antike noch weitgehend mit Eichen bewaldet. Ein Großteil dieser hochstämmigen Bäume wurde von den Menschen zum Schiffsbau, Hausbau und als Brennholz verwendet. Die dadurch entstandenen offenen Flächen wurden zur Viehhaltung benötigt. Durch fortgesetzte Abholzung, Brandrodung und Weidewirtschaft entstand die Macchie, eine kurzstämmige, dichte und zumeist undurchdringliche Vegetation aus Baumheide, Erdbeerbaum, Steineichen, Mastixstrauch, Lorbeerliguster und zahlreichen Schling- und Kletterpflanzen. Die Bezeichnung Macchie wird vom korsischen Mucchio = Zistrose abgeleitet, ein bestandbildendes Element der Macchie.
Je nach Höhenlagen und Klimaten präsentiert sich die Macchie in verschiedenen spezifischen Typologien:
Die Niedere Macchie, eine 1 - 1,5 m hohe Vegetation besonders aus Zistrosen und Stechginster ändert sich mit Alter, Form und Dauer des Weideganges durch Ziegen und Schafe. Ein Buschwald mit Baumartigem Wolfsmilch ist in den heißesten und trockensten Zonen Griechenlands verbreitet und bildet einen Übergang zur höheren Macchie mit dem Mastixstrauch, Erdbeerbaum und den Steineichen, die sich oft an den Hängen bilden.
Wegen häufiger Brände in bestimmten Landesteilen und intensiver Beweidung ist die Macchie oft degradiert zu nur mehr kniehohen Kleinstrauchheiden (Garigue) und wird dann oft Pseudomacchie genannt.