Mesolongi ist mit etwa 18.000 Einwohnern die Hauptstadt des Regionalbezirks Ätolien-Akarnanien und liegt im Mündungsgebiet der Flüsse Acheloos und Evinos in Westgriechenland. Eine Rundfahrt durch die Stadt vermittelt Besuchern das Gefühl, sie reisten in die Vergangenheit; zugleich wird das historische Erbe der Stadt besonders spürbar. Die Mauer, das Tor, der Garten der Helden, das Denkmal für die Philhellenen, die Stadtgalerie, verschiedene Museen sowie neoklassische Gebäude und alte Kirchen sind alle ein Beleg für die reiche Kultur der Region.
Der Name der Stadt Mesolongi erscheint zum ersten Mal im 16. Jh. n.Chr. und, der Tradition zufolge, stammt er aus dem italienischen „Messo Laghi“, d.h. „zwischen den Seen“. Die Stadt Mesolongi selbst liegt auf einer Halbinsel zwischen zwei Lagunen. Die bekannte Lagune von Mesolongi wird von der Ramsar-Konvention geschützt und verzaubert Besucher mit der Schönheit der Landschaft und den seltenen Zugvögeln, die dort Station machen. Ferner dient die Lagune auch der Salzgewinnung.
Mesolongi erlangte in den 1820er Jahren während der Griechischen Revolution gegen die Osmanische Herrschaft vor allem Berühmtheit als „Die Heilige Stadt“ und gilt bis heute als Symbol des griechischen Widerstands. Nach der ununterbrochenen Belagerung der Stadt durch die Türken fassten die Verteidiger von Mesolongi am 10. April 1826 den Entschluss, aus der feindlichen Umzingelung auszubrechen. Nur wenige der Einwohner überlebten den sogenannten „Exodus der freien Belagerten“. Dieser Befreiungsversuch inspirierte viele bedeutende Dichter, nicht zuletzt Dionysios Solomos und den berühmten Philhellenen Lord Byron.
Auf einer Insel nordwestlich von Mesolongi, inmitten der Lagune, liegt das kleine Venedig Griechenlands: die Stadt Etoliko, die durch zwei schmale Steinbrücken mit den Ufern verbunden ist. Diese wurden 1848 errichtet und stehen heute unter Denkmalschutz, da sie für die Infrastruktur des 19. Jhs. charakteristisch sind.