Aufgrund ihrer zentralen Lage in der Nordägäis zwischen der Athoshalbinsel im Nordwesten und dem kleinasiatischen Festland im Osten spielte die Insel Limnos schon seit der Frühbronzezeit eine wichtige Rolle im Ägäishandel. In der Antike besaß sie eines der wenigen Heiligtümer der Kabiren, die man als Söhne des Hephaistos betrachtete. An der Stelle, wo heute die imposante mittelalterliche Burg auf einem Felsen zwischen den beiden Buchten der Inselhauptstadt liegt, gab es zur Zeit der griechischen Klassik eine der Artemis geweihte Akropolis.
Der byzantinische Herrscher Andronikos veranlasste 1186 den Bau der Festungsmauer. Die ab 1207 die Insel beherrschenden Venezianer bauten die Festung weiter aus. An der Süd- und Ostseite waren die Festungsmauern hoch und durch mehrere Türme verstärkt. Die Mauern im Norden und Westen waren niedriger und die Anzahl der Türme geringer. Innerhalb der Burganlage gab es mehrere Brunnen und Zisternen. Zwei Tunnel verbanden die Burg mit der Stadt, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Kriegsmaterial zu sichern. 1269 wurde Limnos von den Byzantinern zurückerobert, ab 1657 fiel die Insel dann an die Osmanen. Während der Belagerung durch die russische Flotte im Jahr 1770 wurden Teile der Mauern und der Tore stark beschädigt. Abgesehen davon ist die Burganlage aber recht gut erhalten. Wer die vielen Stufen zur Burg hochsteigt, wird belohnt durch einen traumhaften Blick, der an klaren Tagen bis zum Heiligen Berg Athos reicht.