Nisyros, eine der kleinsten Inseln der Dodekanes, wurde nach zahlreichen Vulkanausbrüchen geformt und besteht deshalb aus rein vulkanischen Gesteinen, deren Vielfalt, Form und Zusammensetzung sie zu einem wahren geologischen Freilichtmuseum gemacht hat. In ihrem Zentrum befindet sich ein Vulkankrater (der sogenannte Polyvotis – aus dem von Zeus geschlagenen mythologischen Riesen) mit einer Länge von 3.500 m und einer Breite von 1.500 m; dieser noch aktive Vulkan ist die touristische Hauptattraktion der Insel, da er zu den größten und besterhaltenen Vulkankratern der Welt gehört.
In der Antike war Nisyros ununterbrochen besiedelt. Im Westen der Insel liegt Paleokastro, die antike Akropolis der Insel mit einer ca. 2 km langen Festungsmauer aus dem 4. Jh. v. Chr. Die Widerstandsfähigkeit des Baumaterials sowie die Größe der zum Bau verwendeten Steine (das Gewicht mancher Steine erreicht fast 3,5 Tonnen) gehören im Hinblick auf die Pracht und Langlebigkeit des Bauwerks zu den entscheidenden Faktoren.
Über die heutige Hauptstadt der Insel, Mandraki, erhebt sich die von den Johanniter-Rittern errichtete venezianische Festung (1306 n.Chr.), wo das Kloster der Schutzheiligen der Insel – Panagia Spiliani – errichtet wurde und dessen Kirche in einer unterirdischen Höhle liegt.
Die zahlreichen Thermalquellen sind ein weiteres besonderes Merkmal von Nisyros. An vielen Stellen entlang der Inselküste brodelt immer noch heißes Wasser (30° bis 60° C). Zu den wichtigsten Thermalquellen gehören Loutra, bekannt und auch heute sehr beliebt für ihr natrium- und schwefelreiches Thermalwasser. Im malerischen Dorf Paloi findet man auch Überreste von römischen Thermen. Die vorwiegend schroffe Felsküste der Insel wird zwar durch vereinzelte, dafür aber äußerst idyllische Strandabschnitte unterbrochen. Der Südteil von Nisyros und das an die Küste angrenzende Meeresgebiet der Insel gehören heute zu den „Natura 2000“ Schutzgebieten.