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BÖOTIEN - Das Kloster Hosios Lukas - UNESCO

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2017-03-05 2024-06-05 05.03.2017
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Kloster Hosios Lukas

Etwa 40 km südöstlich von Delphi, hoch an einem Abhang des Helikon über einem idyllischen Tal, liegt die Klosteranlage, die neben Nea Moni (Chios) und Daphni (Athen) zu den bedeutendsten und berühmtesten byzantinischen Klöstern in Griechenland zählt. Künstlerische Qualität und Größe, die reiche Ausstattung, die Ausschmückung mit Mosaiken und Marmor machen Osios Loukas (Erzbistum Thiva und Livadia - Ιερά Μητρόπολη Θηβών και Λεβαδείας) zu einem der repräsentativsten Bauwerke der byzantinischen Kunst des 10. Jhs..

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Kloster Hosios Lukas

Die Geschichte des Klosters ist eng verbunden mit der Gestalt des heiligen Lukas von Stiri (Böotien), der im 10. Jh. gelebt hat und hier seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Er hatte 941 prophezeit, dass König Romanos II. die Insel Kreta von den Arabern befreien würde. Nachdem der König diese Voraussage 961 wahr gemacht hatte, ordnete er selbst, der Sage nach, den Bau einer Kirche am Grab des Heiligen an. Aus dieser Zeit stammt denn auch die kleinere und ältere der beiden Kirchen in Hosios Lukas, die der Gottesmutter (Panajia) geweiht ist. Wie die Kirche von Konstantinopel ruht ihre Kuppel auf vier Säulen. In ihrem Inneren haben sich Reste von byzantinischen Fresken erhalten. Außen ist sie mit reichen orientalisierenden Mustern verziert, die außerordentlich sorgfältig gearbeitet sind.

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Kloster Hosios Lukas

Viel monumentaler wirkt dagegen die neuere große Kirche, die um 1011 unter dem Abt Philotheos erbaut wurde um für die Reliquien des heiligen Lukas ein neues würdiges Grab zu schaffen. Die Außenwände des großen, massiven Gebäudes sind plastisch gegliedert und weisen auf die dynamische Konstruktion des Inneren hin. Das Gewicht der gewaltigen Kuppel ist verteilt auf eine Reihe von Bögen, Pfeilern, Tonnengewölbe und auf von vielen Fenstern durchbrochene Mauern. Im Narthex und im Naos der Kirche sind einige Mosaiken mit Szenen aus dem Evangelium erhalten und etwa 150 Darstellungen von Heiligen. In der Wölbung der Apsis ist ein sehr schönes Mosaik von der Gottesmutter auf dem Thron erhalten.

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Kloster Hosios Lukas

Typisch für die byzantinische Kunst sind auch die Wandmalereien. Es wird bewusst auf jede Erinnerung an die hellenistische Schönheit verzichtet. Das Geistige soll durch einfache Bilder wiedergegeben werden. Deshalb ist die Richtigkeit der anatomischen und naturalistischen Elemente zweitrangig. Aus der gleichen Zeit stammen auch die beeindruckenden Fresken in der sehr stimmungsvollen Krypta. Die Fresken in Hosios Lukas stammen von verschiedenen Meistern, die aber von der gleichen künstlerischen Auffassung beseelt waren und hier eine bedeutende Einheit der monumentalen Malerei des 11. Jhs. geschaffen haben.